BAHARIYA
Die Oase Bahariya ist die nördlichste der Oasenkette „Bahariya – Farafra – Dahla –Kharga“ in der westlichen Wüste.
Von der Haupstadt Kairo ist sie ca. 350 km entfernt. Diese Strasse wurde erst in den 70 er Jahren fertiggestellt, zu dieser Zeit begann der Erzabbau in der Mine MANAGEM bei Bahariya, in der noch heute abgebaut wird.
Die Oase hat eine Ausdehnung N – S von 95 km und W –O von 42 km. Acht kleine Ansiedlungen bilden die Oase, deren Hauptort ist BAWITI, sie hat ca. 30.000 Einwohner.
Das ganze Gebiet lebt von dem vorhandenen Grundwasser. Es ist fossiles Wasser, das schon tausende Jahre eingelagert ist und durch artesische Brunnen an die Oberfläche tritt. Es gibt hier rund 400 Brunnen und so kann das Wasser zur Bewässerung der Anbaugebiete genutzt werden. Das Bild der Oase ist von unzähligen Dattelpalmen geprägt, aber auch Obst und Gemüse wird hier gepflanzt. Da das Wasser immer weniger wird sind die Menschen gezwungen sich auch andere Einnahmequellen zu suchen.
So hielt der Tourismus Einkehr und es gibt nun einige Hotels und es werden Wüstentouren per Kamel oder Auto angeboten.
Der Reiz dieser Wüste ist die Vielfalt an Farben. Rund um Bahariya ist schwarzes Gestein Inmitten goldgelbem Sand und ein bisschen weiter wird die Wüste ganz weiss.
Diese beiden Gebiete nennt man Schwarze Wüste und Weisse Wüste.
Auch ein Spaziergang in den Palmenhainen von Bahariya lohnt sich, oder den Sonnenuntergang auf einer der Anhöhen zu beobachten.
Aber auch geschichtliches ist hier in Bahariya zu finden.
Die Oase war schon immer ein Hauptkreuzungspunkt alter Karawanenwege von O nach W und von N nach S, somit auch ein Handelszentrum nächst zum Nil gelegen.
In pharaonischer Zeit war hier ein Hauptanbaugebiet für Wein, und diese Oase wird auch erwähnt in den Wandreliefen von Edfu und Luxor.
In einigen Gräbern mit wunderbar erhaltenen Malerein finden sich Zeugnisse dieser Zeit.
Zum Beispiel das Grab des BANENTIU und seines Vaters ZED AMUN EFANKH. Die reich bebilderten Gräber lassen darauf schliessen, dass es sich um reiche Kaufleute gehandelt hat.
Berühmt wurde Bahariya aber durch den Fund der „GOLDENEN MUMIEN“.
Es war 1996 als ein Bauer mit seinem Esel nach Hause ritt, dieser stolperte und der Mann schaute in ein Loch und sah darin etwas glänzen. So kamen die Archäologen unter Führung von Dr. Zahi Havass und fanden hier hunderte, man spricht sogar von tausenden Mumien aus der Zeit von 332 v.Chr. Einige ganz besondere Exemplare kann man im Museum in Bawiti bewundern.
Auch Alexander der Grosse gab Bahariya die Ehre und zwar auf seinem Weg vom Orakel in Siwa und baute einen Palast und Tempel, die Überreste sind zu besichtigen.
Auch aus jüngerer Vergangenheit gibt es noch eine Ruine eines englischen Forts auf den Hügeln, das errichtet wurde um Überblick zu haben beim Kampf gegen die Senussi. Dieser Sufiorden versuchte von Libyien aus in Ägypten Fuss zu fassen wurde aber im 1.Weltkrieg von den anglo-ägyptischen Truppen zurückgeschlagen.